MONARCHIE UND MODERNITÄT SEIT 1500
Universität Cambridge
8-9 Januar, 2019

Europas Vergangenheit ist überwiegend monarchisch, aber die Monarchien, die am Ende des Zweiten Weltkrieges noch existierten, ähnelten jedoch kaum denen, die Europa am Ende des Mittelalters regierten. Die Modernität verwandelte die Monarchie von einer Tatsache in eine Ansichtssache und ermöglichte den Übergang von einer Welt, in der alles heilig war, zu einer Welt, in der alles profan war. Wenn Wörter dann gleich geblieben sind – zusammen mit vielen der Familien, ihren Eigenschaften und Wohnorten – ihre Bedeutung änderte sich grundlegend im Laufe der Zeit und über Ländern. Das ist so sehr, dass entlang der Jahrhunderte, die europäische Monarchie als Institution scheint für jeden aufmerksamen Beobachter unkenntlich zu sein. Sogar so, die gegenwärtige akademische Literatur misst selten die Distanz zwischen den verschiedenen historischen Bedeutungen und Manifestationen der Monarchie.

In theoretischen und spekulativen Disziplinen, die mangelnde Untersuchung der Bedeutung der Monarchie ist teilweise auf Disziplinarteilungen zurückzuführen. Politische Theoretiker und Intellektuelle Historiker beschäftigen sich nur selten mit dem Thema Monarchie, während Historiker der Monarchie neigen dazu, sich auf die Chronologie zu konzentrieren und stellen selten Fragen zum Konzept der Monarchie. Die Natur des Monarchismus hat diese Spaltungen zum Teil bestimmt. Aufgrund seiner providentialistischen Grundlagen im göttlichen Recht der Könige, Monarchismus ist ein doppeltes Paradoxon, eine Form der politischen Theorie die gleichzeitig antipolitisch und antitheoretisch ist. Auf innovative Weise, diese Konferenz versucht disziplinäre Barrieren durchzubrechen, durch die Kombination der Aussichten von monarchischen Spezialisten auf der einen Seite und von sozialen, kulturellen und politischen Theoretikern auf der anderen Seite.

Ausgehend von der Prämisse, dass die Natur der Dinge am besten bekannt ist, und ihre Entwicklung am meisten bestimmt ist, während kritischen Zeiten, diese Konferenz konzentriert sich auf drei (lange) Schlüsselmomente in der Geschichte der modernen europäischen Monarchie: die englische Revolution, die französische Revolution und das Mainstreaming des Republikanismus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Diese Momente sind jedoch nur referentiell, und Präsentationen über die Neuerfindung, Repräsentation und Konzeptualisierung der Monarchie in anderen modernen Zeiten, von 1500 bis heute, sind auch willkommen, 
mit Renaissance-Themen die möglicherweise als Intros, und zeitgenössischen als Epiloge zur Konferenz dienen.

Die Hauptforschungslinien sind zweifach, eine auf die politische Bedeutung der Monarchie gerichtet, und die andere auf seine soziokulturelle, psychologische, religiöse und spirituelle Rollen. Die politisch-konzeptionelle Fragestellung kann einschließen – ohne darauf beschränkt zu sein – das historische Verhältnis der europäischen Monarchie zu Gesetzgebung und Rechtsprechung sowie zu demokratischen, republikanischen und aristokratischen Traditionen. Die theologische / soziologische / anthropologische Perspektive befasst sich stattdessen mit Monarchie als eine Reihe von Ritualen und formalen Verfahren, die Souveränität repräsentieren, Zeit und Beziehungen organisieren, den Nationen ein Gefühl der Identität verleihen, und Menschen emotional mit heiligen Räumen und Kräften verbinden, besonders durch die katholischen und protestantischen Religionen vertreten.


Studien über nicht-europäische monarchische Traditionen werden ebenfalls akzeptiert, vorzugsweise in Bezug auf europäische.

Beiträge können eines oder mehrere der folgenden Themen betreffen, sind jedoch nicht auf diese beschränkt:

  • Die Monarchie im politischen Denken
  • Die Beziehung zwischen geistigen und zeitlichen Kräften
  • Royalismus vs. Monarchismus
  • Nationale und souveräne Vertretung
  • Monarchie und Eigentum
  • Monarchie in ihrer Beziehung zu Religion, Theologie und Spiritualität
  • Das königliche Imaginäre
  • Königliche Feste, Rituale und Prozessionen
  • Frauen und Monarchie
  • Non-European monarchical traditions, preferably with reference to European ones.

Wir laden Vorschläge für 20-minütige Präsentationen ein, die anschließend zur Veröffentlichung in einem Peer-Review-Sammelband überarbeitet werden. Doktoranden sind eingeladen teilzunehmen, und Beiträge in Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Portugiesisch und Spanisch werden akzeptiert, obwohl Englisch ermutigt wird, um die Kommunikation zu erleichtern. Die Konferenz findet vom 8. bis 9. Januar 2019 an der University of Cambridge statt. Bitte senden Sie eine E-Mail mit einem 200-Wörter-Abstract und einem einseitigen Lebenslauf an Carolina Armenteros unter (cra22@cam.ac.uk) bis zum 15. August 2018.